Mühle & Mischfutter 11.3.1965 – Die neue Roggenmühle der Mühlenwerke Karl Stahlhut

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Im Jahre 1960 wurde die Mühle der Mühlenwerke Karl Stahlhut, Dankersen/Minden, durch ein Großbrand bis auf die Grundmauern vernichtet. Fast sämtliche Einrichtungen fielen den Flammen zum Opfer.

Trotz der nicht sehr sicheren Wirtschaftslage in der Müllerei, besonders bei den Klein- und Mittelmühlen, entschloß sich der jetzige Besitzer, Herr Karl Stahlhut, zum Wiederaufbau der Mühle, Dieser Entschluss mag auch nicht zuletzt den Traditionen seit 1888 bestehenden Mühlenbetriebes entsprungen sein.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, das die Firma Stahlhut als eine der ersten Mühlen in fortschrittlicher Weitsicht ihre Passagenförderung pneumatisch einrichtete. Erst Jahre danach begann die allgemeine Umstellung auf pneumatische Passagenförderung.

Nach vollendetem Wiederaufbau ist nun eine neue moderne Anlage entstanden, die wiederum als Richtungsweisend bezeichnet werden kann, und zwar ausschließlich für die Vermahlung von Roggen. In einem modernen 7geschossigen Gebäude (Abb. 1) ist die Mühlenanlage für die Vermahlung von 40 t Roggen je Tag untergebracht.

Die Planung sowie Lieferung der maschinellen Einrichtung lagen in den Händen der Firma Adolf Baumgarten, Mühlen- und Speicherbau GmbH Porta. Das Mühlengebäude wurde von der Fa. IBN, Hamburg ausgeführt.

Schon von weitem ist diese neuzeitliche Anlage mit der architektonisch klaren und harmonisch abgestimmten Außenform erkennbar. Die gesamte Anlage umfasst den Getreidesilo für die Annahme der Rohware (Fassung 2000 t), die Reinigung für die Vorbereitung des Getreides für die Vermahlung, die eigentliche Mühlenanlage, den anschließenden Mehlsilo mit der Absackung, die Verladeeinrichtung und die dazugehörigen Lagerräume. Außerdem ist eine Einrichtung für die Herstellung von Kraftfutter vorhanden.

Die Reinigung erfolgt pneumatisch. Für die Vermahlung dienen 8 Baumgarten-Stühle Type BM (Abb. 2) in vollkommen geschlossener Bauweise. Die Sichtung erfolgt auf zwei 8tlg. Schubkasten-Plansichtern Type HPS 816-500 (Abb. 3) modernster Konstruktion. Als Mehlnachsichter ist ein moderner Wirbelstromsichter installiert. Ergänzt wird die ganze Anlage durch eine hochmoderne Laboreinrichtung, die eine einwandfreie Kontrolle ermöglicht und somit eine hochwertig, gleichbleibende Qualität des Mehles sicherstellt.

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Abb. 1 das neue Mühlengebäude im Dunkeln.
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Abb. 2 Der Walzenboden mit 8 BM-Stühle von Baumgarten.
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Abb. 3 zwei 8tlg. Schubkastenplansichter Type HPS 816-500 von Baumgarten.

Author: Jan Wiedenroth

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